Liebe Menschen, Zeit für ein Geständnis: ich habe Stephie seit Tagen einen Beitrag versprochen, aber es ist nicht dieser. Und ich weiß auch nicht, wann der versprochene Beitrag endlich kommt.
(Hallo übrigens an alle, die mich noch nicht kennen – ich bin Rebecca, einstmals Coautorin dieses Blogs, bevor ich Stephie damit herzlos habe sitzen lassen. *hust*)
Aber dieses Rezept ist einfach zu gut, um es liegen zu lassen, bis meine ToDo-Liste abgearbeitet ist.
Als eifrige Hobbyköchin (oder … Experimentalpanscherin, wie meine Mutter vielleicht sagen würde?) und tragischerweise muggelgeborene Squib habe ich in meinem Leben nun wirklich schon viele Butterbier-Rezepte gelesen – viele davon nicht unbedingt solche, die mich zum Nachmachen angeregt haben, seriously, Kohlensäurehaltige Getränke und Eiscreme-Mischungen? *buärgh*
Mindestens zwei davon HABE ich allerdings ausprobiert, jedes Mal mit etwas unbefriedigenden Ergebnissen. Das erste Mal war ich noch zu jung für Bier und musste mich mit Karamalz zufrieden geben, was ansonsten in die Mischung wanderte, weiß ich nicht mehr, aber sehr wohl, dass ich hinterher extrem abgeneigt war, irgendetwas bierhaltiges zu probieren. Beim zweiten Mal haben Stephie und ich uns, soweit ich mich erinnere, über die Backvorräte ihrer Eltern hergemacht und eine Mischung aus Sahne, Rum und… noch mehr Sahne? zustande gebracht. Kurz ganz lecker, aber in größeren Mengen untrinkbar.
Jedenfalls hatte ich mich damit abgefunden, dass Butterbier zu den Elementen von Harry Potter gehört, die in meiner Welt einfach nicht funktionieren. Bis ich heute herausfinden durfte, dass es offenbar wirkliche, echte mittelalterliche englische Kochbücher gibt, die gebuttertes Bier enthalten. WHAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAT?
Das Timing könnte nicht besser sein, immerhin planen meine Mitbewohnerin und ich gerade eine große Harry-Potter-Party. Und da ich nach einem mal Lesen ohnehin schon wusste, dass ich keinen Tag mehr warten konnte, um dieses Rezept auszuprobieren, habe ich das Experiment also einfach unter Partyvorbereitung verbucht.
Das Originalrezept verlangt nach Butter und Eiern, aber da ich selbst in extrem unveganen Phasen wie der, die ich im Moment durchmache, irgendwie nie so richtig einsehe, warum ich mir die Mühe machen soll, ein richtiges Rezept zu befolgen, wenn es dann nicht einmal vegan kann, habe ich ein bisschen daran herumgebogen. Normalerweise habe ich kein Problem damit, bei so etwas Pi mal Daumen vorzugehen (siehe das oben erwähnte Urteil meiner Mutter), aber hey. No one messes with butterbeer. Also musste zunächst noch ein wenig Recherche zum Thema Eiersatz her. Diese Website listet als hausmachbaren Eiersatz „2 EL Mehl (ganz normales!) + 1/2 TL öl + 2 EL Wasser + 1/2 Tl Backpulver gut mixen = 1 grosses Ei.“ Backpulver schien mir im Butterbier etwas fehl am Platz, schließlich sollte ja nichts aufgehen (obwohl ich dadurch vielleicht Schaum bekommen hätte?), und da in das Rezept ohnehin jede Menge Margarine kam, schien mir das Öl irgendwie überflüssig. Um nicht komplett das Gefühl zu haben, mich um vernünftigen Eiersatz herumzumogeln, habe ich 2/3 Sojamehl, 1/3 „normales“ Mehl verwendet, was ganz gut funktionierte hat.
Anyway, hier das ganze Rezept!
0,5 Liter Bier (das Originalrezept verlangt Ale)
1/3 Tasse Zucker (nach Originalrezept braun… da ich nur weißen Zucker hatte, habe ich den genommen, funktioniert auch)
Eimischung (3 EL Mehl bzw. 2 EL Sojamehl, 1 EL Mehl, dazu 3-5 EL Wasser)
4 Esslöffel Margarine
Zimt, Nelken, Ingwer und Muskatnuss
Zuerst müssen Bier und Gewürze in einem Topf zum Kochen gebracht werden. Im Originalrezept waren Mengenangaben für die Gewürze enthalten, aber da ich das Rezept gedrittelt hatte und es schwierig fand, genau abzuschätzen, was ein Drittel eines halben (Zimt, Nelken) bzw. Viertel- (Ingwer) Teelöffels ausmacht, bin ich einfach nach Gefühl vorgegangen.
Sobald das Bier kocht, Hitze auf die niedrigste Stufe stellen und Topf von der Platte nehmen. Die Eiermischung und den Zucker einrühren, dann alles auf der Platte so lange weiter rühren, bis die Mischung leicht andickt. Zum Schluss die Margarine einrühren, und voila!
Unbeschreiblich leckeres, magisch satt machendes Butterbier (In meiner Hogwarts-Tasse, obviously. Die ich, ohne angeben zu wollen, stilecht in Kings Cross an Gleis 9 3/4 erworben habe. Oder was auch immer dafür ausgegeben wird, da das richtige Gleis nicht einfach so zugänglich ist). (Bitte von Kindern und Hauselfen fernhalten.)
Enjoy!