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Faschistische Ausschreitungen im Freital: NICHTS in den Nachrichten.

28 Jun

Ein Vorteil hat der Besitz eines Fernsehers neben kuscheligen Filmabenden mit meinem Schurken ganz klar: Nachrichten gucken! Durch Facebook, Internet und so weiter wird einem auch immer wieder klar, was NICHT Beachtung findet im Zweiten (überschattet von Fußball und griechischer Finanzkrise): Ausschreitungen gegen Flüchtlinge im Freital, einige hundert Kilometer von Dresden entfernt, die erschreckende Ausmaße annehmen. Polizei ist inzwischen glücklicherweise rund um die Uhr vor Ort, um die Menschen zu schützen (aber ich habe gehört, dass der Polizeichef Pegida-Sympathisant ist…), die kurzfristig im Ort Freital untergebracht werden mussten, da die Heime in Chemnitz überfüllt waren. Warum das nötig ist? Die Menschen, die auf der Suche nach Sicherheit und einem besseren Leben nach Deutschland kommen, wird aufgelauert, sie werden bedroht und angegriffen. Demonstranten aus dem linken Spektrum, die Anreisen um die Flüchtlinge zu schützen, sind ebenfalls Gewalt ausgesetzt.

Ich finde es traurig, dass die Menschen, die sich teilweise traumatisiert aus Krisengebieten retten konnten, hier in Deutschland ebenfalls um ihr Wohl fürchten müssen.

Ich will euch auch diesen Augenzeugenbericht vom Aktivisten Hannes Kling ans Herz legen. Sehr beklemmend.

Klar gibt es unterschiedliche Meinungen zum Thema Flüchtlinge und man kann sich auch über die politische Orientierung und Ideologie von Rechtsorientieren wie Linksorientieren Aktivisten streiten. Die Situation war von Anfang an ungünstigen Umständen unterworfen… dieser Beitrag spiegelt nur meine persönlichen Meinungen wieder, die auch abhängig von meiner persönlichen Ideologie und Informationsquellen abhängig ist.
Es ist traurig, dass rechte und rassistische Stimmen in Deutschland so großen Zulauf finden. Ich habe den größten Respekt vor Deutschen, die sich  a k t i v  für Flüchtlinge einsetzen, u.a. nach Freital fahren, auf Demonstrationen gehen, Dialoge mit den Menschen mit den verschiedensten kulturellen Hintergründen und (Leidens-)Geschichten in den Heimen beginnen… Ich kann mich wirklich nicht dazu zählen, denn wie so viele andere, lebe ich mein Leben: Uniseminare, Gassi gehen, Einkaufen, kochen, putzen, Bürokratie, kein Auto, wenig Geld für Zugtickets… Wer sich da noch für das Wohlergehen anderer einsetzt, den Rucksack packt und Gewalt gegen andere nicht zulassen will, wow.

Schreibt mir gerne eure Meinungen, postet Links zu Nachrichtenseiten und persönlichen Erfahrungsberichten.

Plastik besteuern? Klingt gut!

14 Aug

Nicht viel Neues los gerade auf dem Mückeblog, dabei habe ich viel genäht, vegane Backmischungen als Geschenk gemischt und meine Pflänzchen beim wuchern zugesehen. Die Inkagurken kriechen zu den Nachbarn, die stacheligen Litschitomaten tragen rote Früchte, und die Topinambur sind inzwischen 2,5 Meter hoch. Aber glaubt niemand, der euch sagt Johannisbeertomaten wären für die Fensterbank. Nur habe ich nie die Kamera in die Hand genommen und dokumentiert. Stattdessen habe ich Abends nach der Arbeit dann immer die Füße hochgelegt, nachdem alles getan war… Nun, dieses Wochenende kommt dafür wieder etwas!

Bis dahin empfehle ich euch diese Petition weiter, die für die Besteuerung von Plastiktüten ist. Dann kann immerhin etwas Geld in den Umweltschutz fliessen, außerdem bringt es vom verschwenderischen Umgang mit Plastiktüten ab. Das positive Beispiel Irlands (die Menschen benutzen im Schnitt 16 Plastiktüten im Jahr) klingt ermutigend. Obwohl ich nicht weiß, wie viele Plastiktüten die Menschen Irlands VOR der Steuer benutzt haben…

Bildquelle: Adrian S. Pye unter Creative Commons Lizenz SA 2.0

Zukunft Bioplastik?

28 Mai

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Bei meinem letzten Besuch bei meiner engen Freundin Rebecca, der Mitbegründerin dieses Blogs, hatten wir eine interessante Diskussion über Bioplastik. Obwohl ich mir bewusst bin, dass Bioplastik – also biologisch-abbaubares Plastik – auch seine Tücken hat (dazu mehr später) war ich überrascht, dass Rebecca relativ negativ zu diesem Thema eingestellt war.

Meine Meinung ist, dass umweltfreundliche, ökologische Lösungen praktisch und den Massen zugänglich sein müssen, um Fuß zu fassen. Aber ich würde es begrüßen, wenn (gesundheitlich hoffentlich unbedenklicher) Kunststoff aus erneuerbaren Ressourcen seinen schädlichen Vorgänger – Plastik aus Erdöl – ersetzen würde.

Rebeccas Argumentation war, dass Ressourcen, die normalerweise für Nahrungsmittel verwendet würden, stattdessen in Bioplastik umgewandelt werden. Ich persönlich halte dass nun für ein Problem, dass durch Bioplastik nicht vergrößert würde, aber natürlich muss man sich dieser Problematik bewusst bleiben. Besonders wenn man bedenkt, dass aus Monokulturen wie Mais sowieso eher Benzin und Fruktosesyrup gewonnen wird. Oder dass viel der produzierten pflanzlichen Nahrung als Futtermittel in der Massentierhaltung endet. Ich finde, man sollte in Hinsicht auf Maßentierhaltung und (eher der Fall in den USA) vielleicht auch mal auf Maissirup als Zutat einfach ersatzlos zu verzichten.

Ich freue mich, wenn ich eine biologisch-abbaubare „Plastik“tüte in der Hand habe, oder dass die Swaks aus Zellulose sind. Plastik als Gebrauchsgegenstand ist ja an sich eine feine Sache: Plastik hält Lebensmittel frisch und ist leichtgewichtig im Transport und flexibel. Aber, die Folgen von einem Werkstoff, der nicht innerhalb von wenigen Jahren in der Natur abbaubar ist, werden immer offensichtlicher. Mikroplastik findet sich nicht nur in unseren Körpern wieder, sondern auch an den entlegensten Stränden der Erde. Die Meere werden vom Plastik zugemüllt und behindern das Ökosystem nicht nur und wird von Tieren anstatt Nahrung aufgenommen, die hormonähnlichen Substanzen verändern , die das Plastik ausblutet verändert in unserem Blut und Essen, permanent vermüllte Meere und Hormonähnliche Substanzen die das Plastik ausblutet absieht.

Leider ist nicht alles Gras, was grün ist: Man kann Plastik und Bioplastik nicht unterscheiden. Kennt ihr das ratlose Gefühl, wenn ihr eine Bioplastik Tüte entsorgen wollt? Einfach auf den Kompost? Oder einfach in den Müll? In die Tonne für die Biogasanlage kann Bioplastik nicht – dazu verrottet es angeblich zu langsam. Ist wohl je nach Bioplastiksorte unterschiedlich. Vor allem auch darauf achten, ob tatsächlich kompostierbar oder biologisch-abbaubar auf den Produkten steht. Wenn nicht, bleibe ich eher kritisch.

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Einen interessanten Beitrag zum Verpackungsmüll Dilemma und der Plastik Problematik liefert Bärbel Wossagk in ihrer Radiosendung, die letzten Samstag gesendet wurde. Hier kann man den Podcast anhören. Nagut, ich geb’s ja zu: Meine heisere Stimme kriegt man da im Gespräch mit Bärbel auch für ein paar Minuten zu hören (schäm).

Aber wo kriegt man denn dieses Bioplastik her? Es gibt inzwischen einige Internetshops, die sich an der Nachfrage orientieren – Nina aus Klagenfurt zum Beispiel, ist eigentlich Architektin, aber hat ihren Onlineshop „Plasticarian“ eröffnet, um mal geballt plastikfreie Alternativen anzubieten. Derart spezialisiert auf „Plastikfrei“ ist der Avocadostore und der Froschkingshop nicht, aber gerade bei letzterem erschlägt einen die schiere Auswahl an ökologischen und auch plastikfreien Alternativen geradezu. Von Keksausstechern aus Biokunststoff bis Aufbewahrungsdosen ist auf jeden Fall alles dabei.

Update 17.11.2014: Sozusagen das deutsche Gegenstück zum österreichischen „Plasticarian“ hat nun Susan aus Konstanz vor kurzem den plastikfreien Shop „Monomeer“ eröffnet.

Bildquelle:
Bild 1: Tracy the astonishing unter cc-by-sa-2.0
Bild 2: Doug Beckers unter cc-by-sa-2.0

Wunderbares Frühlingsfest im Interkulturellen Garten

5 Mai

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Es war ein wunderbares Frühlingsfest und Gartenflohmarkt fand am Sonntag im Interkulturellen Garten! Ich war mit zwei Jacken viel zu warm eingepackt, denn die Sonne ist zum ersten Mal in Tagen herausgekommen. Bald hatten wir für unser Picknick alle Jacken abgeworfen. Die Musik (Didgeridoo, türkische Bands uvm) war sehr schön, auch wenn wir etwa nah am Geschehen saßen.
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Ich habe groß bei Ildi von der Cityfarm Augsburg eingekauft, und meine Pflanzenfamilie um zwei Jalapeno Chilis, einer gelben Spitzpaprika, einer orangen Tomate, etwas Melde und zwei Inkagurken erweitert. Zusätzlich gab es Info aus dritter Hand: Ildis Gärtnerfreundin meint wohl, in einer Woche könnte man alles rausstellen, da die jetzige Kälteperiode die „Eisheiligen“ wären. Na hoffentlich: Ich freue mich schon darauf, die Inkagurke (hoffentlich) den Balkon zuranken zu lassen.

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Chilis sind wohl ziemlich Blattlautanfällig, und auch die Paprika hatte einige Blattläuse – Tipp der Cityfarm war, sie nochmal mit Brennnesselsaft zu besprühen, aber nachdem ich alle Chilis und die Paprika jetzt umgetopft und von verlauster Erde und Läusen selbst befreit habe, suche ich sie jetzt jeden Tag nach Läusen ab. Ich hoffe nur, dass keine Verlausung auf die anderen Pflanzen übergreift.

Bildquelle: Neue Szene Augsburg

Pflanzenwahnsinn auf der Fensterbank

4 Mai
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Litschitomate von oben

Ist Urban Gardening ein Trend, oder Symptom einer neuen Mentalität? Ich hoffe auf Letzteres. Mein noch sehr kleiner, aber feiner zweiter Vorstoss in die Fensterbankgärtnerei. 🙂

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Gelbe Johannisbeertomate Blüte

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Noch grüne Tomätchen. Einige Blüten fallen jedoch komplett ab, ohne eine Tomate zu bilden.

    Das Urban Gardening hat mich wieder! Naja, falls man meine paar Pflänzchen auf der Fensterbank „Urban Gardening“ nennen kann. Die zwei Tönnchen mit Topinambur drin schon eher. Seit ich auf einer Samentauschbörse der Cityfarm Augsburg war, bin ich im Gärtnerfieber.  Meine dort gegen Spende erstandenen zwei (gelben) Johannisbeertomaten und die überlebende Litschitomategedeihen ganz prächtig, und im Falle der Litschitomate: ganz schön stachelig! Die 1 cm großen Sprößlinge sind seit Anfang März auf erstaunliche 30 cm herangewachsen. Die Pflanzen haben alle drei bereits Knospen, und: grüne Tomätchen! *_*

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Apfelsaft mit einem Spannungsbrecher (Seife, Spüli, Waschmittel) klappt bisher am besten

Für mich als Tomaten-Ersti natürlich eine ganz aufregende Sache. Insgeheim hoffe ich ja, dass die Tomaten bald reif werden und ich gleich neue Johannisbeertomaten anpflanzen kann :). Bisher waren alle Pflanzen ausser an sonnigen Tagen im Haus. Sie sind sehr gesund, allerdings habe ich eine schwarze wie eine weiße Fliegenplage, die ich mit Schälchen Apfelsaft mit einem Spritzer Spülmittel unter Kontrolle halte (naja, es versuche). Bei den schwarzen Fliegen klappt das.

Johannisbeertomaten

Gelbe Johannisbeertomate

Die weißen Fliegen sind offenbar eine richtige Tomatenplage, hui.  Aber am allerliebsten nisten die kleinen Viecher im Basilikum. Ich mache es einfach so, dass ich sehr oft die Unterseite der Blätter überprüfe. Wenn ich (viele) Eier sehe, entferne ich das Blatt. Bei einzelnen Eiern und Fliegen tu ich sie so zerdrücken, bisher hält sie das in Schach. Es gibt auch ganz verschiedene Mischungen an Natron/Öl/Spülmittel und so weiter um die Anzahl der Viecher zu reduzieren.

Litschi

Litschitomate Blüte

Die stachelige Litschitomate ist eigentlich gar keine Tomate. Sie soll 1-2 Meter groß werden. Meine ist bisher 30 cm und hat jede Menge Stacheln! Ich schüttele täglich wenn ich vorbeigehe die Pflanzen etwas, damit sie kräftige Stämme entwickeln und die Bestäubung klappt (obwohl ich da auch mit einem Pinsel rum dilettiere) und die Litschi-Tomate ist wirklich pieksig. Von der Fliegenplage ist sie weitgehend verschont – in den letzten zwei Tagen sitzen schwarze Fliegen auf ihr, die komischerweise schon tot zu sein scheinen. Der Schurke freut sich auch schon ganz besonders auf die Früchte der Litschitomate. 🙂

Side Projects sind dann noch neben Topinambur der Okra. (Beides ebenfalls von der Cityfarm) Er kommt irgendwie nicht aus dem vier Blatt Stadium heraus, ist aber kräftig. Ich gieße ihn aber auch sehr wenig, da er angeblich viel Wasser nicht mag, und er ist noch in 10 cm Töpfchen. Okra ist eine afrikanische Schotenfrucht, die hier nicht so gut wächst. Deshalb ist sie auch im Haus, bis es draussen mindestens 15° C hat. Die trockene Erde um die Okras scheint jedoch ein Fliegenparadies zu sein.

Gerade freue ich mich ganz besonders auf Sonntag: Ich habe entdeckt das eine Urban Gardening Initiative, der Interkulturelle Garten in Augsburg, ein Frühlingsfest mit Gartenflohmarkt veranstaltet! Und ein Gartenflohmarkt heißt hoffentlich viiiele Samen von alten Sorten und Setzlinge. Meine derzeitigen Ambitionen ist Chilils zu meinem Mini-mini Indoor Gärtchen  hinzuzufügen.

Ich gestehe, ich habe bei den nachfolgenden Links nur geschmökert und nichts gekauft. In Baumärkten und in Gärtnereien hatte ich auch immer wieder Chilis und Paprikas in den Händen, aber ich hoffe ja dass ich mir die alle bald ertauschen werden. Auf Rühlemanns Seite habe ich aber schon sehr viel Zeit verbraucht. Tolle Auswahl an Sorten, Samenfest, und dieses Mexikanischen Minigürkchen zum naschen muss ich irgendwann unbedingt ausprobieren.

Alte und Samenfeste Sorten kaufen:

Rühlemanns Duftkräuter, Würzkräuter und Heilkräuter. Und noch viel mehr! Viele ungewöhnliche Sorten gibt es hier zu finden.

Vern: Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von alten Nutzsorten.

Bingenheimer Saatgut

Zu „samenfesten“ Sorten hier ein toller Beitrag von BioBalkon.de

 

Urbane Gartenprojekte in Augsburg

Cityfarm Augsburg –> sucht gerade eine neue Fläche in der Umgebung von Oberhausen. Tipps erwünscht!

Grow Up! Interkultureller Garten Augsburg –> Frühlingsfest und Gartenflohmarkt am 4.5.!

Guerilla Gardening Augsburg

 

Rettet die Hebammen! Mahnwache und Flashmob in Augsburg.

1 Mai

Leider kann ich selbst nicht daran teilnehmen, aber die Zwergenmutter veranstaltet eine Mahnwache am kommenden Montag, 15.30 am Moritzplatz. Das Thema ist natürlich die Situation der freiberuflichen Hebammen. Und wer will schon ohne fachkundige Betreuung von einer Vertrauensperson durch die Schwangerschaft gehen?

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Hebammen können werdende Mutter in vertrauter Umgebung betreuen.

Um 15.30 am 5.5. (Montag!) beginnt die Aktion mit einem Flashmob (yay!) am Moritzplatz. Und um der Zwergenmutter noch die Schlussworte zu überlassen: „Die aktuelle Situation berifft uns alle! Jeder hat irgendeine Freundin, Schwester, Tochter, will selbst noch ein Kind…Familien brauchen Hebammen!“

(Bildquelle)

Warum Produkte aus fair gehandelter Bio-Baumwolle kaufen?

7 Mär

Bio-Baumwolle bedeutet:

  • Vorbeugung von Bodenerosion, da keine chemischen Düngemittel verwendet werden dürfen.
  • keine gesundheitliche Gefährdung der Baumwollbauern, die unter Vergiftung durch chemische Pestizide leiden müssen.
  • keine Verwendung von gentechnisch-modifizierten („GMO“) Pflanzen.
  • Bauern müssen kein teures Geld für Spritzmittel ausgeben und können mit Bio-Baumwolle höhere Preise erzielen. Sie sind ein Stück unabhängiger, und ich kann ruhiger schlafen im Wissen, dass der Großkonzern Monsanto hier leer ausgeht 😉 .

(Mehr dazu auf der Seite des Umweltinstituts)

Fairtrade, das heisst:

  • Weg aus der Armut für viele Familien.
  • Die Familien werden nicht infolge ihrer Armut zu Prostitution, Drogenanbau und Kinderarbeit gezwungen.
  • Familien können vermehrt in eine schulische Ausbildung der Kinder investieren.
  • pro verkauften Artikel erhalten die Bauern eine Prämie.
  • mit der festgelegten Fairtrade-Prämie werden in den Kommunen Trinkwasserbrunnen und Schulen gebaut, sowie andere fördernde Projekte unternommen.
  • die Bauern sind unabhängiger und können sowohl in der Produktion wie auch bei der Verwendung der Prämie mitbestimmen!

Auf diese Siegel müssen geachtet werden:

Fairtrade Siegel

Diesen Bio-Siegeln kann man laut der Welt auch trauen.

Sowohl Bio-zertifizierte Produkte (hier am Beispiel Bio-Baumwolle) wie auch Fairtrade ist wahnsinnig wichtig! Während Bio-Baumwolle einen stärkeren ökologischen Aspekt hat, ist es bei Fairtrade der soziale Aspekt. Beides muss Hand in Hand gehen, wenn nachhaltig und dauerhaft etwas verändert werden soll, meiner Meinung nach.

Zum Einen kann die Regionen von dem Anbau von biologischen Bio-Baumwolle ökologisch und gesundheitlich profitieren, zum Anderen werden die Personen die die Produkte anbauen fair entlohnt – sie haben dann die Möglichkeit mehr Bildung zu bekommen (und damit für ein besseres Verständnis wie wichtig ökologisches Handeln ist, hoffe ich) und zum anderen mehr Handlungsfreiraum, da sie nicht wegen Krankheit und Armut gerade so am Überleben sind, und in eine Abhängigkeit (von großen Konzernen wie Monsanto, von Prostitution, von Drogenanbau…) gezwungen werden. Ausserdem werden mit den Fairtrade Prämien wichtige Projekte in den Dörfern, wie Trinkwasserbrunnen und Schulen, in Angriff genommen werden.

– Ergänzung –

Aber Bio und Fairtrade ist leider nicht genug. Vor allem bei Bio haben die Richtlinien oft andere Dimensionen als der Verbraucher vermutet. Auch in Bio Betrieben werden männliche Küken nach dem Schlüpfen getötet. Und Fairtrade ist hauptsächlich ein soziales Siegel – obwohl auch auf Bio inzwischen größerer Wert gelegt wird, heisst Fairtrade nicht Bio. Bei den meisten Fairtrade zertifizierten Goldminen, ausser Oro Verde („Grünes Gold“) wird genauso der Boden massiv geschädigt. Zu der Fragwürdigkeit von Bio, siehe auch „Stadtpflanze“s Kommentar unten. Eigentlich muss man neben Bio und Fairtrade unter anderem auch vegan leben, Plastik und GMOs (auch aus politischen Gründen!) meiden, sowie politisch aktiv und informiert sein.

Symptome einer Konsumgesellschaft?

3 Feb

„Die Welt hat genug für Jedermanns Bedürfnisse, aber nicht geug für Jedermanns Gier.“ (Mahatma Ghandi)

Das große Teile – ein Fünftel! – der produzierten Nahrung  im Müll landen, ist inzwischen nichts neues. Es gibt zwar Möglichkeiten wie Foodsharing, an einem Carrotmob teilnehmen, einen Carrotmob veranstalten, Gemüsekisten abonnieren, Lebensmittel an Tafeln geben, damit zumindest ein Teil unserer Lebensmittel in die Hände von Personen kommen, die diese Lebensmittel effektiv nutzen können, statt das sie verpackt im Müll landen.

Chipstüten, die aus dem Sortiment genommen werden, die unvollständige Schachtel Eier, und je nach Saison Weihnachtsschokolade, Osterschokolade, abgepacktes Fondue und Glühwein, ein Papierbeutel mit Kartoffeln die ein paar Wurzeln austreiben, MHD abgelaufene Ware, z.B. eingeschweisste Jägermeister.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich im Konsumverhalten groß etwas ändern wird. Aber die Initiativen, die sich um die Verteilung von Lebensmitteln bemüht finde ich ist auf jedenfall gut, und sollte von der Industrie angenommen und unterstützt werden. Es ist besser für das Unternehmen, neue Ware zu bestellen, um uns, verwöhnte Konsumenten zu befriedigen, und die Konkurrenz mit noch schönerer Ware zu übertrumpfen. Und was über dem MindestHaltbarkeitsDatum ist, wird eh rausgeworfen. Schließlich könnte das Unternehmen haftbar gemacht werden, sollte jemand davon krank werden. Deshalb ist MHD nicht gleichbedeutend mit „am nächsten Tag ist es verfault“. Dafür wird das Datum viel zu großzügig angesetzt.

Eigentlich würden sich die meisten Leute mit „imperfekter“ Ware zufrieden geben.  Aber warum Geld ausgeben, wenn man auch perfekte, gleichgroße Karotten angeboten bekommt? Warum nicht die schönste Tomaten aussuchen? Immerhin, hartverdientes Geld. Ich bin mir nicht sicher, wie man diesen Kreislauf durchbrechen soll – die Supermärkte werfen schließlich soviel weg, da es sich nicht lohnt, es zu verkaufen. Ist es in der Natur des Menschen, die gesundesten, besten, optimalsten Produkte einzukaufen, oder ist das nur eine Folge der Konsumgesellschaft? Oder etwas von beidem?

 Diese Gesellschaft wird von Geld und Konzernen regiert, deshalb muss man sein Geld sprechen lassen.. oder schweigen. Man unterstützt kleine Märkte und Einzelhandelbetriebe (wie viele kleine Märkte kennt ihr noch?) und nimmt auch mal einen größeren Preis in Kauf.

Oder, „Schweigen“ –  gar keinen Preis: Containern.

Genausowenig wie größere Unternehmen Foodsharing sehen, ist Containern, abgelaufene Lebensmittel aus den speziellen Tonnen der Supermärkte holen, ebenfalls nicht gern gesehen. Und da wir in Deutschland sind, kann man Müll „klauen“. Und dafür angezeigt werden.

Die meisten Supermärkte wollen gar nicht erst die Möglichkeit bieten – Lidl hat einfach direkt einen unzugänglichen Container der sofort alles vernichtet, Aldi verschließt alle mit einem Gitter. Einige andere Unternehmen haben meist „Käfige“ in denen sie ihre Mülltonnen aufbewahren, aber oft nicht abschliessen. Es ist ihn lobenswerterweise egal. Auf jedenfall empfinde ich immer mehr Sympathie für die Märkte, die ihre Tonnen zugänglich lassen.

Obwohl in Deutschland bisher kaum Anzeigen gegen containernde Personen (let’s face it: viele Studenten) erstattet wurde – (weggeworfene Lebensmittel haben auch nur einen Wert von 0 €) gab es vor kurzem eine Verurteilung, die mich ungemein wütend macht: Personen wurden mit ungekennzeichneten Lebensmittel fernab von jeglichem Supermarkt doch tatsächlich angehalten, und aufgrund diesen „Verdachts“ zu einer fünfstelligen Strafsumme verurteilt. Ich hätte es noch verstanden wenn ein Supermarkt die Polizei gerufen hätte und Anzeige erstattet, aber diese juristische Willkür wird immer beängstigender. Hier könnt ihr eine Petition dazu unterschreiben , die ich euch doch sehr ans Herzen legen möchte. Ich persönlich finde nicht, dass Containern moralisch falsch ist. Im Gegenteil.

Was ist was –

Foodsharing: Netzwerke, manchmal mit eigenen kleinen „Läden“ (München z.B.) wo man überschüssige Lebensmittel abgeben und abholen kann.

Carrotmob: eine Art Flashmob – in einem bestimmten Zeitraum kauft man bei einem speziellen Laden häufig ein, der im Gegenzug sein Geschäft mit einem Teil der Einnahmen klimagerecht saniert. Sozusagen das Gegenteil eines Boycotts 😉

(Bio-) Gemüsekiste: Bestellte Gemüsekiste die in Intervallen geliefert wird. Zum einen wird dann nicht überschüssig geerntet, zum anderen kann man seinen Speiseplan drum herum planen und mehr Gemüse essen 😉

Containern: Aussortierte Lebensmittel aus den Blauen „nicht für Verzehr geeignet“ Tonne holen falls offen, nach Einbruch der Dunkelheit (11 Uhr abends), mit Handschuhen (Spülhandschuhe) und Licht bewaffnet. Und viele Tüten. Zuhause abwaschen, und vorsichtig bei der Auswahl sein. Nachteil ist, dass es sehr willkürlich ist, und gesunde Ernährung oft flöten geht wenn man zuviel Schokolade „rettet“.