Der nützlichste Gegenstand im Universum

24 Mär

Dieser Beitrag wird eine sehr persönliche Sache für mich.
Das ist ein seltsames Gefühl, wo ich doch normalerweise über so unpersönliche Dinge wie meine Monatshygiene schreibe (mal ehrlich, wer unterhält sich darüber nicht mit jedem beliebigen Fremden auf dem virtuellen Marktplatz?).

Aber diesmal geht es noch ein bisschen tiefer, in die tiefsten emotionalen Abgründe meiner Seele, sozusagen. Ich habe mich nämlich verliebt. Und ich war ganz, ganz knapp davor, mich für immer zu binden, bevor etwas ganz grandios schief gelaufen ist. Vielleicht erzähle ich die Geschichte besser von Anfang an.

Wir kennen uns seit ungefähr zwei Jahren, als wir uns in einem kleinen FairTrade-Laden in Weimar das erste Mal über den Weg liefen. Eigentlich war mir auf den ersten Blick klar, dass ich ihn interessant finde, aber weil ich immer sehr vorsichtig bin damit, erste Schritte zu tun, dauerte es eine Weile, bis ich mir sicher war, dass ich ihn mit nach Hause nehmen wollte. Was folgte, war eine stürmische Affäre, von der ich zuerst nicht dachte, dass sie für mich besonders exklusiven Charakter annehmen würde, aber je länger wir uns kannten, desto mehr musste ich mir eingestehen, dass ich eigentlich keinen Anderen mehr in meinem Leben wollte. Bis vor ein paar Tagen, als mich in einem kleinen Souvenirgeschäft in Siwa wieder der Blitz traf. Und jetzt stehe ich da mit meiner unmoralischen Entscheidung, und weiß nicht, auf welche Seite ich mich schlagen soll.

Zum Glück ist das aber alles kein großes Drama, denn ich kenne durchaus Leute, die mit zwei Schals in ihrem Leben ganz gut leben können, und es kam bisher noch nicht zu größeren Eifersuchtsausbrüchen. Im Gegenteil, die beiden verstehen sich blendend. 😉

Und was ist nun der Grund dafür, dass ich diese ganze Tirade hier ablasse? Mein tiefes inneres Bedürfnis, zu sinnlosem Schalkonsum aufzurufen? Das würde irgendwie nicht sonderlich gut in diesen Blog passen. Im Gegenteil, ich möchte eine Lanze brechen für Gegenstände, die sich multifunktional einsetzen lassen und damit besonders auf Reisen zwei Öko-Fliegen mit einer Klappe schlagen:

1)      Obviously braucht man nur eine Sache zu kaufen, wo man sonst vielleicht drei oder vier gekauft hätte, und spart damit hoffentlich Ressourcen ein.

2)      Man spart sich Platz im Gepäck, und je weniger Gewicht es zu transportieren gibt, desto kleiner der CO2-Ausstoß, desto größer die Chance, dass man sich entscheidet, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, etc.

Einen dieser multifunktionalen Gegenstände habe ich in meinen Baumwoll-Schals entdeckt und damit festgestellt: Der nützlichste Gegenstand im Universum ist definitiv kein Handtuch (wie es „The Hitchhiker´s Guide to the Galaxy“ behauptet). Der nützlichste Gegenstand im Universum ist ein Schal, um genauer zu sein, mein Schal. Er erfüllt nämlich alle Zwecke, zu denen Douglas Adams einem ein Handtuch empfehlen möchte, wiegt dabei noch weniger und sieht besser aus.

Klingt komisch, ist aber so. 😉

Eine kleine Liste der Dinge, zu denen sich mein Schal eignet:

1)      Als Schal. Haha. Wer hätte das gedacht?

2)      Als Decke. Vielleicht nicht empfehlenswert für ein nächtliches Camp in der Wüste, aber eine echte Erleichterung im Flugzeug oder auf langen, auf Minusgrade heruntergekühlten Busfahrten (besonders in Ägypten ein sehr häufiges Phänomen).

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3)      Als Kopfkissen.  Bei ähnlichen Anlässen. (Fangt ihr an, zu verstehen, was mich in die Polygamie getrieben hat?)

4)      Als Bettbezug. Oh, mein Schatz, hätte ich dich doch nur neulich in Alexandria dabeigehabt. Dann hätte ich nicht auf einem verschimmelten Kopfkissen schlafen müssen.

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5)      Als Handtuch. Funktioniert natürlich nur bei richtigem Material und richtiger Machart, aber mein Schal erweist sich bisher als recht saugkräftig (oder wie auch immer das schöne Wort aus der Küchenpapierwerbung heißt).

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6)      Als Rock/Oberteil/Wickelkleid – der modischen Variationsvielfalt setzen da nur Größe des Schals und die eigene Kreativität eine Grenze. 😉 Ich persönlich würde darauf allerdings eher  nur im Notfall zurückgreifen.

7)      Als Kopfbedeckung. Willkommen sowohl bei Moscheebesuchen als auch längeren Aufenthalten in der Sonne. Und sollte dann noch Sand oder Staub dazu kommen, lässt er sich optional auch noch zum Gesichtsschutz umfunktionieren.

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8)      Als Sichtschutz.

9)      Als Schranktür. Der Schrank in meinem Zimmer hat leider keine mehr, aber ein weiteres Mitglied meiner Schalfamilie sorgt dafür, den Staub halbwegs von meinen Kleidern fern zu halten.

10)   Als behelfsmäßige Tasche. Sogar relativ belastbar.

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11)   Als Fußstütze im Bus. An die Rückenlehne des Vordersitzes geknotet, hat mir das tatsächlich eine Sitzposition ermöglicht, in der ich halbwegs schlafen konnte. (Szene nachgestellt.)

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12)   Vermutlich auch, analog zum Handtuch, als Waffe. Mit Wasser vollgesaugt und wild um sich geschwungen, dem möchte ich nicht zu nahe kommen. Habe ich allerdings noch nicht ausprobiert.

Habt ihr auch solche Schätze, die ihr einfach nicht mehr von eurer Seite lassen wollt?

PS: 42.

4 Antworten zu “Der nützlichste Gegenstand im Universum”

  1. Frau Momo 20. April 2013 um 10:40 #

    Hallo liebe Mücken,
    gerne würde ich euch zu etwas einladen. Da ich aber keine Mailadresse von euch finde, bitte ich euch, mir eine Mail zu schicken, damit ich euch das Ganze näher vorstellen kann! 🙂
    Würd mich freuen, von euch zu hören. Danke und lieben Gruß,
    Frau Momo

    • mueckeblog 23. April 2013 um 11:32 #

      Liebe Frau Momo,
      Du hast Recht, eine Kontaktfunktion fehlt uns bisher noch. Die sollten wir uns schleunigst zulegen. Bis dahin kannst du uns erst einmal an meine (Rebeccas) alte e-Mail-Adresse schreiben, wenn du möchtest: pfefferminztea@gmx.de

      Grüße
      Die Mücken. 😉

      • Frau Momo 1. Mai 2013 um 09:29 #

        Huhu ihr Lieben,
        eine 2. Mail ist heute raus. Guckt ihr mal in euer Postfach?
        Danke und lieben Gruß,
        Yvonne

  2. stepheph 5. August 2013 um 12:03 #

    Hier fehlt eindeutig noch eine Kopftuchwickelanleitung, um das schicke Paarphoto oben nachzustellen 😉

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